„Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft
geben fürs Leben die richtige Haltung.“

Mit diesem Spruch von Dietrich Bonhoeffer laden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf den folgenden Seiten zu einem Blick in die 100-jährige Geschichte der kfd St. Johannes Baptist Rietberg ein.

Im Sommer 1912 rief Pfarrer Eberhard Unkraut den „Verein christlicher Mütter“ ins Leben. Als obersten Zweck des Zusammenschlusses legten die Mitglieder in ihrem Gründungsdokument „die Beförderung echter christlicher Erziehung der Kinder im Geiste der katholischen Kirche“ fest. Zu ihrer Vorsitzenden wählten sie die 13-fache Mutter Anna-Maria Steltenkamp.

Regelmäßig kamen die Frauen zum gemeinsamen Gebet zusammen. Auch die Sorge um die Armen der Gemeinde bestimmte das Vereinsprogramm. Vor allem in den Jahren des Ersten Weltkrieges gab es viel Not zu lindern. 1915 schlossen sich die Müttervereine im Erzbistum zum Diözesanverband Paderborn zusammen. 1928 folgte die Gründung des bundesweiten Zentralverbandes mit Sitz in Düsseldorf. Dann aber brach mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 für alle christlichen Vereine und Verbände im Land eine Zeit der Bevormundung und Unterdrückung an. Auch der Mütterverein in Rietberg musste seine Aktivitäten einschränken.

Gemeinschaftsmessen, Mütterschulungskurse und Exerzitien waren aber weiterhin fester Bestandteil des Vereinslebens. Aus dem Jahr 1940 wird zudem von einem Einkehrtag berichtet, der junge Mütter und kriegsgetraute Frauen auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder vorbereiten sollte.

Inzwischen mussten die Rietbergerinnen für ihre Mitgliedschaft einen geringen, monatlichen Beitrag zahlen. Nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur und dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 blühte das Vereinsleben dann auch außerhalb der Kirchenmauern wieder auf.

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